Bei jedem Wechsel gibt es 3 beteiligte Parteien, die gemeinsam die optimale Lösung finden müssen:
- die wechselnde Person
- die abgebende Gruppe
- die aufnehmende Gruppe
Im Idealfall spricht jemand von der aufnehmenden Gruppe mit jemandem von der abgebenden Gruppe bevor der Wechsel vollzogen wird. Nur so ist es möglich, dem Leib Christi nicht zu schaden. (Dies gilt auch für Wechsel innerhalb der Gemeinde, wenn man z.B. von einem Bibelkreis zu einem anderen möchte. Auch bei Hochzeiten und Umzügen, sollte man den gesamten Leib Christi im Blick haben. Gott wird klar machen, was das Beste ist, wenn man einem Prozess der Liebe folgt.)
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Nach meiner Ansicht möchte Gott nicht, dass wir die Gemeinschaft wechseln. Dies ist nicht sinnvoll, da wir ja als Kinder Gottes Teil der einen Gemeinde Gottes sind. D.h. es gibt nur eine einzige Gemeinde (1.Korinther 12:13), die allerdings weit über die Erde verteilt ist.
Jetzt gibt es natürlich Gemeinschaften, in denen Jesus zu Gott nachzufolgen nur noch oberflächlich oder falsch praktiziert wird.
Es ist gut, wenn man dies erkennt. Vielleicht dadurch, dass man eine andere Gemeinschaft besucht hat. Heutzutage normal ist, dass man von nun an nur noch zur neuen Gemeinschaft geht, da hier alles richtig und gut zu funktionieren scheint.
Gott möchte, dass wir Beziehungen klären (Matthäus 18:15-17, 3.Mose 19:17) und Menschen vergeben (Matthäus 6:12, 14-15). Es hilft uns wenig, von Gemeinschaft zu Gemeinschaft zu wandern und dabei Probleme immer wieder zu verdrängen. Eine Gemeinschaft besteht aus fehlerhaften Menschen, die uns herausfordern, zu lernen wie Jesus zu werden. Jesus erlebte viel Ablehnung, Verrat und Oberflächlichkeit von Menschen und bat doch seinen Vater, ihnen zu vergeben (Lukas 23:34).
Die Liebe fordert von uns, dass wir uns um die alte Gemeinschaft kümmern (Johannes 13:34). Jesus ist für Sünder gestorben (Römer 5:8).
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Die Gemeinde ist ja eigentlich unsere Familie (Markus 3:31-35). Auch die frühere Gemeinschaft. Klar gibt's in der Welt Menschen, die ihre Familie verlassen und sich eine neue suchen, aber gut ist das nicht. Es tut mir immer wieder leid, von Eltern zu hören, die jahrelang nichts von ihren Kindern gehört haben. Oder von Kindern, die mit ihren Eltern nichts mehr zu tun haben. In der Welt ist es klarer, dass das nicht gut ist. Warum nicht auch in der geistlichen Familie?
Erinnern wir uns: Ansich ist ja alles eine einzige Gemeinde.
Kümmern wir uns nicht mehr um die alte Gemeinschaft, bleibt dort alles beim alten bzw. es wird immer schlechter je mehr „gute“ Leute die alte Gemeinschaft verlassen.
Jesus hat uns aber gezeigt, dass er sich auch für die alte Gemeinschaft opferte, damit daraus und aus neuen Teilen eine neue Gemeinschaft entstehen konnte. Jesus hatte die Juden nicht aufgegeben und es wurden viele gerettet.
Jesus selbst war nur zu den Schafen Israels gesandt (Matthäus 15:24) und sandte erst später seine Jünger zu allen Völkern (Matthäus 28:19-20).
Genauso darfst Du auch nicht Deine alte Gemeinschaft aufgeben. Hilf ihnen! Geh zurück und zeige ihnen, was man besser machen kann (1.Thessalonicher 5:21).
Wichtig ist natürlich auf sich selbst zu achten: Wenn man in einer Gemeinschaft ist, die viel sündigt und das Wort Gottes nicht annimmt, so ist man selbst vielleicht versucht, wieder in Sünde zurückzufallen. Dann benötigt man die Stärkung durch wahre Glaubensgeschwister und sollte sich mit diesen treffen, um zu überlegen, wie man die eigene Gemeinschaft zum Umdenken bewegt.
Nur, wenn die Gemeinschaft einen ausschließt, dann ist man frei zu einer anderen zu gehen. Aber selbst dann sollte die aufnehmende Gruppe mit der abgebenden Gruppe reden, um Beziehungen zu klären.
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Sie wollen ja Gottes Willen tun, sonst wären sie ja nicht in der Gemeinschaft. Prüfe anhand der Bibel - am Wort Gottes - was die Gemeinschaft mit Gott bedeutet und gehe zu den anderen und hilf ihnen mit viel Liebe den richtigen Weg zu erkennen (Galater 6:1). Habe Mut Deine Erkenntnisse anzusprechen. Sicherlich wird sich nicht gleich etwas ändern, aber Du setzt die richtigen Gedanken in Deinen Mitmenschen in Gang. Nach einiger Zeit kann man dann erkennen, wonach sich Menschen richten. Nach Gott oder nach Menschen (Traditionen). Alle, die zur Gemeinschaft (Kirche, Synagoge, Moschee, ...) gehen, haben zumindest den Gedanken daran, Gottes Willen tun zu wollen. Zeige Du ihnen, was dies bedeutet.
Am Ende wird sich Deine alte Gemeinschaft (auch wieder) voll auf Gott ausrichten und Du hast es geschafft, einen kleinen Teil der Gemeinde Gottes zu stärken. Gott sei die Ehre!
Dann wirst Du auch in der alten Gemeinschaft ein Gefühl der Geborgenheit haben, das Du haben solltest.
In 1.Korinther 12:12-31 vergleicht Paulus die Gemeinde mit dem Leib. Zu dieser Zeit gab es nur eine Gemeinde, obwohl auch hier schon erste Anzeichen der Zersplitterung auftauchten. (1.Korinther 1:11-13)
Jetzt ist der Leib in alle möglichen Religionen und Untergruppen zersplittert. Und der Leib ist krank und schwach. Nun gibt es immer wieder Glieder die plötzlich erstarken und trainiert werden, aber was hat der kranke Körper von einem starken Arm? Insbesondere wenn der starke Arm vom schwachen Bein bekämpft wird?
Wir müssen den gesamten Leib kräftigen, zusammenhalten und Jesus als Kopf unseres Leibes anerkennen. (Epheser 1:22, Kollosser 1:18)
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